Hermann Kremsmayer, geboren 1954 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien.
Hermann Kremsmayer, Ohne Titel, Mischtechnik auf Büttenpapier, 55,5 x 75 cm
Preis auf Anfrage
Hermann Kremsmayer, Ohne Titel, 2023, Mischtechnik auf Papier, 71 x 101 cm
Preis auf Anfrage
Hermann Kremsmayer, Ohne Titel, 2023, Mischtechnik auf Papier, 71 x 101 cm
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Hermann Kremsmayer, Ohne Titel, 2023, Mischtechnik auf Papier, 71 x 101 cm
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Biographie
Hermann Kremsmayer, geboren 1954 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien.
Erste jugendliche Sozialisationen als Künstler ab 1971 im Umfeld der Maler Herbert Breiter und Rudolph Hradil in der grafischen Werkstatt im Traklhaus in Salzburg. Seither Auseinandersetzung mit der Lithografie. In den frühen Architektur- und Interieurbildern Beschäftigung mit der Wechselwirkung von Innen- und Außenwelten. Die erste Ausstellung organisieren Mario Mauroner und Ernst Hilger 1975.
Nach Beendigung des Studiums der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien ist es Kremsmayer ein Anliegen, sich in der Kunstszene über Österreich hinaus zu bewegen und die Verbindung zum internationalen Diskurs zu finden.
Einjähriger Studienaufenthalt in Paris, 1982 bis 1984 in Barcelona; sucht dort unter anderen die Künstler Joan Hernández Pijuan und Antoni Tàpies in ihren Ateliers auf, mit denen eine persönliche Bekanntschaft entsteht. Erste Auszeichnungen: darunter 1987 der Slavi Soucek Preis für Grafik.
Beginnt 1992 mit großformatigen Raum- und Wandmalereien, die sich jeweils auf eine bestimmte Architektursituation beziehen.
Seit den 1990er Jahren mehrmalige Arbeitsaufenthalte in den USA, vor allem in New Mexico, New York und Texas. Ausgedehnter Aufenthalt in Pakistan 1997, mit Ausstellungen und Lectures auf Kunsthochschulen.
1996 bis 2007 Lehrauftrag für Malerei an der Universität Mozarteum in Salzburg.
Hermann Kremsmayer versteht sich als europäischer Künstler.
Einzelausstellungen
2022 Galerie Welz, Salzburg
2022 Galerie Amart, Wien
2019 Galerie Elitzer, Saarbrücken
2018 Galerie Welz, Salzburg
2014 Kunstforum Schloß Wolkersdorf
2011 Galerie Witschi, Zürich
2010 Viennafair, Galerie Witschi
2010 Alter Ego Galerie H17, Wien
2009 Kunstverein Mistelbach, Niederösterreich
2008 Galerie Stefan Witschi, Zürich
2007 Galerie Elitzer, Saarbrücken, Deutschland
2006 Galerie Vita Solothurn
2006 Haus Wittgenstein, Wien
2006 Artmark Galerie Wien
2006 Galerie Schloß Puchheim, Puchheim
2005 Galerie Contact Wien
2005 MA Galerie Villach
2004 Galerie im Traklhaus, Salzburg
2004 Stadtgalerie Purkersdorf, Niederösterreich
2003 Galerie Contact Wien
2002 Saarbrücken, Galerie Elitzer
2002 Kunstverein Salzburg
2001 Galerie Vita, Bern
2001 Galerie der Stadt Salzburg
2000 Galerie Contact, Wien
2000 Kunstwerkstatt, Tulln
1998 Kunstforum Schloß Wolkersdorf, NÖ
1998 Galerie Contact, Wien
1998 Galerie Elitzer, Saarbrücken
1997 Galerie Vita, Bern
1996 Galerie Kunstverein Arcade, Mödling
1996 Kunstverein Neustadt, Rheinland Pfalz
1996 Galerie Elitzer, Saarbrücken
1995 Kunstverein Burghausen
1993 Galerie Station 3, Wien
1993 Galeria Pandora, Budapest
1991 Galerie Vita, Bern
1990 Galerie Pro(s)art, Luzern
1989 Galerie Elitzer, Saarbrücken
1988 Galerie Lindner, Wien
1988 Galerie Vita, Bern
1988 Galerie Heimeshoff, Essen
1988 Galerie Academia, Salzburg
1988 Galerie der Stadt Salzburg
1987 Kunstverein, Salzburg
1987 Galerie Lindner, Wien
1987 Galerie Pro(s)art, Luzern
1984 Galerie Academia, Salzburg
1981 Galerie Academia, Salzburg
1980 Galerie Contact, Wien
1978 Galerie Academia, Salzburg
1975 Galerie Academia, Salzburg
Malerei als Modell der Weltaneignung
Peter Baum zu den Gemälden von Hermann Kremsmayer
Die Frage, was Malerei ihrem Wesen nach ist und substanziell vermag, ist ähnlich komplex und differenziert zu beantworten wie sich uns Malerei im Verlauf ihrer (neueren) Geschichte in der Summe ihrer praktizierten Möglichkeiten zeigt. Dennoch gibt es vorrangig den legitimen Versuch einer einschränkenden, von der Farbe und ihrer suggestiven Kraft ausgehenden Erklärung. Er erscheint im vorliegenden Fall der neuen Gemälde von Hermann Kremsmayer nicht nur angebracht, sondern geradezu zwingend, stützen sich doch die abstrakten, gegenstandsfreien Bilder des Künstlers auf Farbe als Materie im eigentlichen, engsten Sinn von Anwendung und Deutung.
Zwei größere, für den jüngsten Werkabschnitt des Malers charakteristische Werke fungieren dabei an dieser Stelle als bewusst herausgehobene Modelle und visuelle Anhaltspunkte einer Betrachtung, die nicht im Inhaltlichen oder Assoziativen Annäherungen, sondern im Gehalt, den spezifischen Eigenheiten und Eigenschaften der Bilder, den eigentlichen Schlüssel für lohnende Auseinandersetzung und volles, ganzheitliches Verständnis sieht.
Was Kremsmayer beschäftigt, ist das Substanzielle eines an sich profanen Vorgangs, an dessen Ende das fertige Bild (nicht Abbild) steht und ebenso in visueller Vielseitigkeit wie Eindeutigkeit Schlüsse auf Absicht und Vorstellungsvermögen seines Urhebers zulässt.
Kremsmayers Malerei ist in Fluß und dennoch bewusst gesetzt, gesteuert, austariert, angelegt als Synthese materialbetonter Möglichkeiten authentischer Bildwerke mit hohem ästhetischem Kalkül.
In den Großformaten tritt deutlich der formale Anspruch des Künstlers in Erscheinung.
Er manifestiert sich in einem lockeren Zueinander unterschiedlicher Kompositionselemente und deren harmonischer Einbettung in verschiedenfarbige, strukturell angereicherte Hintergründe.
Das neueste Werk des in Wien lebenden Salzburgers relativiert so manches, was für Informell und Abstrakten Expressionismus der 1950er und 1960er Jahre charakteristisch war, in einer zweiten Phase der Postmoderne nach 2000 jedoch Zitatcharakter annimmt und mit verständlicher Schlüssigkeit in eine Malerei ohne Datum mündet. Unübersehbar ist dabei ein gewisser Hang zu Meditation und Monochromie sowie der sparsame Umgang mit Farben und Materialien im Hinblick auf den "Klang", die Geschlossenheit und farbliche Logik einer Komposition.
Kremsmayers Anliegen deckt sich grundlegend mit dem eines Feito, Cuixart oder Tàpies, lässt in unserem Beispiel mit braunrotem Hintergrund an Tal-Coat denken und verweist auf Parallelen, was das Terrestrische bei Dahmen und Schumacher betrifft. Zeitgeist als austauschbare Mode am Kunstmarkt interessiert den Künstler ebenso wenig wie der Blick in das pluralistische Musterbuch künstlerischer Stile und Verhaltensweisen, das nicht nur an Kunstuniversitäten als legitime Anleitung verstanden wird, um möglichst schnell und erfolgreich Profi zu werden.
Hermann Kremsmayer weiß um die Komplexität von Malerei. Wie viele vor ihm untersucht er die Wirkungen von Farbe, Pigmenten, Sand und Bindemitteln in einem permanenten, aufmerksam reflektierten Arbeitsprozeß. Seine Gegenwärtigkeit und Ambivalenz im Spannungsfeld abstrakter Metaphern, Strukturierungen und gelegentlicher figürlicher Schemen ist das schlüssige Ergebnis fortlaufend reflektierter Arbeit mit dem Ziel, innere Welt und Existenzfragen über die Analogien von Bildern besser zu verstehen.